Bericht & Redebeitrag zum Tag der Befreiung

Bericht & Redebeitrag zum Tag der Befreiung

Am 08. Mai vor 76 Jahren wurde die Befreiung Deutschlands und somit der Sieg über die Faschistinnen von den Alliierten ausgerufen. Zuvor hatte die faschistische Bestie große Teile Europas in Schutt und Asche gelegt und Millionen von Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet.

Doch wohin die Faschist*innen auch kamen, trafen sie auch auf Widerstand. Ob Menschen die Jüd*inen und andere Verfolgte bei sich versteckten, Widerstandsgruppen oder Partisan*innen.

Am 08. Mai sind wir in Erinnerung an all jene auf die Straße gegangen, die von den Faschist*innen auf grausamste Weise ermordet wurden und die, die ihr Leben bereitwillig in die Waagschale warfen, um sich der Barbarei in den Weg zu stellen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit dienen uns als Inspiration für unseren heutigen Kämpfe.

Um das Gedenken hoch zuhalten, fanden tagsüber bereits zwei Gedenkkundgebungen am Platz der Opfer des Nationalsozialismus. Unter dem Motto „Damals wie heute: Organisiert kämpfen gegen Faschismus!“ sammelten sich abends mehr als 300 Antifaschist*innen zu einer Demonstration durch Neuhausen. Kämpferisch und mit viel Feuerwerk wurde an den Sieg über Nazi-Deutschland erinnert.

Am Platz der Freiheit, der denjenigen gewidmet ist, die Widerstand gegen das NS Regime leisteten, betonten wir in unserem Redebeitrag die Notwendigkeit eines antifaschistischen Selbstschutz und den Aufbau antifaschistischer Strukturen. Dabei machten wir deutlich, dass die beste Art, den Widerstand von damals zu würdigen, der heutige organisierte Kampf gegen die Faschist*innen ist. In Gedenken an alle, die Widerstand leisteten, wurden im Anschluss 100 rote Nelken am Platz niedergelegt.

Für uns gilt damals wie heute: Organisiert kämpfen gegen Faschismus!

Unser Redebeitrag:

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten, Am 08. Mai vor 76 Jahren wurde die Befreiung Deutschlands und somit der Sieg über die Faschistinnen von den Alliierten ausgerufen . Zuvor hatte die faschistische Bestie große Teile Europas in Schutt und Asche gelegt und Millionen von Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet. Doch wohin die Faschistinnen auch kamen, trafen sie auch auf Widerstand. Ob Menschen, die Jüdinnen und andere Verfolgte bei sich versteckten, Widerstandsgruppen, oder Partisaninnen: Wenn wir am 08. Mai auf die Straße gehen, dann auch in Erinnerung an all jene, die ihr Leben bereitwillig in die Waagschale warfen, um sich den Barbaren in den Weg zu stellen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, dienen uns als Inspiration für unsere heutigen Kämpfe. Denn auch wenn der Faschismus an der Macht besiegt wurde, besteht sein Geist auch heute noch weiter fort. Die feigen Morde des NSU und rechten Anschlägen von München, Halle und Hanau haben mehr als deutlich gezeigt, wie groß die Bedrohung durch Faschistinnen auch heute noch ist.


Gleichzeitig hat der Staat kein großes Interesse gegen die Faschistinnen vorzugehen. Dem Verfassungsschutz waren die Täter bekannt. Wie stark Staatliche Strukturen mit den Nazis zusammenarbeiten zeigen nicht zuletzt öffentlich gewordene Chatgruppen in Polizei und Bundeswehr. Wir können also festhalten: Auf den Staat ist kein Verlass im Kampf gegen die Faschist*innen, auch wenn er hin und wieder rechten Strukturen auf die Finger klopft. Ganz im Gegenteil: Er versucht unseren antifaschistischen Kampf zu behindern, mit Repression zu überziehen oder gleich grundsätzich zu verbieten, wie in NRW diskutiert. An dieser Stelle sei klar gesagt: Unser Kampf ist legitim. Antifaschismus ist und bleibt notwendig, denn Faschistinnen waren, sind und werden immer eine Bedrohung für alle Menschen sein, die nicht in ihr Weltbild passsen. Wir lassen uns nicht verbieten. Ganz im Gegenteil: Unsere Solidarität ist bei allen die konsequent gegen Faschist*innen kämpfen und dafür Repression erfahren. Freiheit für JO, Lina und DY.


Wir müssen einen handlungsfähigen antifaschistischen Selbstschutz aufbauen. Einerseits um im hier und Jetzt den Übergriffen und Anschlägen Einhalt gebieten zu können. Denn eine unserer Hauptaufgaben als antifaschistische Strukturen muss es sein, uns selbst und andere vor Naziübergriffen zu schützen. Andererseits um die Gefahr eines neuen Faschismus in der Zukunft bereits heute zu erhindern. Denn für die herrschende Klasse können die Faschistinnen nur dann zur Handlungsoption werden, wenn sie in der konkreten Situation auch stark genug sind. Angriffe und die Stärkung von faschistischen Strukturen verhindern wir am besten, in dem wir sie schon von Beginn an im Keim ersticken und in dem wir sie angreifen, wo auch immer sie sich zeigen.


Natürlich sind Faschist*innen im Untergrund für uns momentan kaum zu bekämpfen. Wir müssen uns aber vergegenwärtigen, dasss alle millitanten nazis mal klein angefangen haben. Jede alltägliche Praxis gegen faschistische Strukturen kanndeshalb Einfluss darauf haben, dass die Faschst*innen überhaupt nicht soweit kommen, andere Menschen zu ermorden. Faschistin zu sein muss wieder einen Preis haben uns dieser Preis muss hoch sein. Unser Ziel kann nur sein, ihnen jeden noch so kleinen Wohlfühlraum oder Rückzugsraum zu nehmen. Ihre Angst muss größer sein als die Selbstgefälligkeit mit der sie sich brüsten.


Dafür müssen wir uns aus der Vereinzelung befreien und antifaschistische Strukturen aufbauen. Aus den Erfolgen und Fehlern der Vergangenheit zu lernen bedeutet Ihnen keine Ruhe zu lassen und kontinuierlich den Kampf gegen Rechts vorranzutreiben. Wir müssen Menschen für den antifaschistischen Kampf gewinnen, die am kapitalistischen System, am Faschismus und Rechtsruck kein Interesse haben – dieses bekämpfen und stürzen wollen. Nur wenn wir den weltweiten Rechtsruck als Folge der Krise des Kapitalismus und eine Krisenlösung von rechts begreifen können wir den rechten den Wind aus den Segel nehmen. Den Widerstand von damals würdigen wir am besten, in dem wir heute gegen die Faschist*innen kämpfen. Aus all diesen Gründen: Erinnern heißt kämpfen! Lasst uns damals wie heute organisiert gegen die Faschistinnen kämpfen. Lasst uns alle zusammen die Antifaschistische Aktion aufbauen!
Alerta Alerta Antifascista!